Der nicht datierte Vorgängerbau wurde 1587 vom Dompropst Wolfgang Andreas Rem von Kötz wieder mit der Bestimmung neu aufgebaut, dass der Pfarrer von Dinkelscherben jährlich zehnmal die Hl. Messe in der Kapelle lese. Diese Auflage besteht längst nicht mehr. Heutzutage wird einmal im Jahr, um Mariä Heimsuchung (2. Juli), eine Heilige Messe gelesen, verbunden mit einem kleinen Gartenfest.
Dass zwar der Ort Siefenwang, nicht aber die Kapelle zur Pfarrei Oberschöneberg gehört, kommt wohl daher, dass Siefenwang in früherer Zeit unter der Herrschaft von Zusameck stand, Oberschöneberg aber unter der von Hattenberg.
Dies bestätigte eine Regierungsentschließung vom 18. Februar 1820.
Ein Ölgemälde auf Leinwand von Cornelius Hipp (1768-1834) aus Oberottmarshausen zeigt den Hl. Ulrich, ein anderes die Hl. Afra. 1896/97 wurde die Kapelle restauriert, wobei der Kunstmaler Johann Scherer aus Ettelried das Deckenbild malte, das die Flucht nach Ägypten zeigt.
Das Fassen und Vergolden des Altars und die übrige Malerei besorgte 1896 der Maler Fröschle aus Dinkelscherben. Zwei Votivbilder: Das eine von 1713 stellt den Hl. Leonhard neben der Kapelle mit einer Viehherde dar, das andere aus dem Jahr 1754 die Mutter Gottes. Im kleinen Turm hängen zwei Glocken, eine von Christoph Neidhardt in Augsburg 1641 und die andere von Leonhard Niederwiester in Augsburg 1862 gegossen.
1990-92 wurde die Kapelle nochmals renoviert, am 27. Juni 1992 der neue Volksaltar geweiht. Die Kirchweih wurde bis 1820 am 2. Sonntag im Oktober abgehalten, wobei im Hof des Bauern Kraus auch Bier ausgeschenkt und getanzt wurde.