Die Marienkapelle steht am östlichen Ortsausgang, benachbart zur Ev. Philipp-Melanchthon-Kirche. Es gibt keine Quellen, aus denen hervorgeht, wann diese Kapelle erbaut wurde. Nach der Beurteilung von Kunsthistorikern könnte sie aber bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet worden sein. Im Innern des querrechteckigen Baus mit
Tonnengewölbe befinden sich vier Figurnischen. Die Holzfiguren, die seit 1979 in der Simpertkirche stehen, bilde-ten eine Kreuzigungsgruppe, flankiert von den beiden Bistumspatronen Ulrich und Afra. Sie sind ersetzt durch Hinterglas-bilder der Ursprungsfiguren. Der Name „Besenkapelle“ stammt von einem Brauch, über den der Lehrer Anton Frank in seinen Aufzeichnungen schreibt:
„Man findet dort gar oft kleine Reisigbesen, so wie sie der Nikolaus als Rute bösen Kindern bringt, die Frauen dort liegen lassen. Abends geht manche Frau ohne zu sprechen und ohne jemand anzu-sehen zur Kapelle hin, kehrt die Spinnennetzte weg und den Schmutz von den Figuren, betet dabei zu den Heiligen, damit sie Angehörige der Familie von Furunkeln, Warzen und Ausschlägen befreien.“
Die Kapelle wurde 2004 durch den Heimatverein restauriert.